Hotelmarkt Wien wächst rasant

Der Wiener Hotelmarkt eilt von einem Rekord zu nächsten: 2013 gab es erstmals 12,7 Millionen Nächtigungen, heuer brachte bereits das erste Halbjahr mit plus 5,8 Prozent auf sechs Millionen einen neuen Rekord. „Der Hotelmarkt Wien wird weiter wachsen“, ist Martin Schaffer, Managing Partner des Beraters MRP Hotels, überzeugt. Er ortet vor allem großes Interesse von deutschen Entwicklern. „Wien ist mittlerweile die zweitgrößte deutschsprachige Stadt und der zweitwichtigste Hotelmarkt nach Berlin“, sagt er. Derzeit gebe es mehr Nachfrage von Betreibern als Projekte auf dem Markt. „Ein kleiner Wettbewerb ist derzeit für die meisten Projekte möglich, auch wenn das die Betreiber nicht allzu gern hören“, so der Hotelmarkt-Experte.

Run auf die Innenstadt Immobilieninvestoren kaufen Hotels, die dank Pachtverträgen kalkulierbare Renditen abwerfen, besonders gern (siehe Artikel rechts u. Kasten). Auch wenn es nicht viele Neubauprojekte mehr gibt, werden aufgrund der Investorennachfrage daher derzeit viele alte Büros zum Hotel umgebaut – etwa am Schubertring, im Post-Gebäude und in der Elisabethstraße. Dass diese Projekte trotz zentraler Lage keine Luxushotels würden, liege laut Schaffer dabei im Trend: „Auch Economy- bis Midscale- Produkte bzw. Pächter wollen nicht nur an Verkehrsknotenpunkte wie den Hauptbahnhof, sondern auch in die Stadtzentren.“ Eine Alternative sei für Betreiber auch der Flughafen Wien, wo ein neues Projekt im mittleren Preissegment in Gespräch sei. Wer es in Wien nicht schaffe, weiche auch nach Innsbruck, Graz oder Salzburg aus – oder auf das günstige Südosteuropa, wie der auf Hotelverträge spezialisierte Anwalt Gregor Famira sagt: „Viele Projekte sind dort notleidend, und die Banken machen sich daran, diese zu verkaufen.“ Neubau ist teuer, auch Umbauten von Büros kosten oft nicht sehr viel weniger als ein komplett neues Hotel. Um Kosten beim Betrieb zu sparen, gehen die Betreiber innovative Wege. So hat zuletzt das Ruby Hotel in den Sofiensälen neu eröffnet, wie die Elisabethstraße ein Projekt der Ifa AG der Soravia- Gruppe. „Ein sehr interessantes, weil sehr personalsparendes Konzept“, sagt Schaffer: „Das Check-in erfolgt wie auf dem Flughafen über Self-Check-in. Zahlreiche Ketten experimentieren derzeit mit solchen Tools.“

Artikel von Andre Exner (Wirtschaftsblatt)

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen

Bianca Ernst

Bianca Ernst ist seit 2024 Office Managerin bei mrp hotels. Neben einer fundierten Ausbildung in der Hotellerie sowie einem Studium der Hotelbetriebswirtschaft bringt sie umfangreiche Erfahrung aus Führungspositionen in der internationalen Luxushotellerie mit. Ihre beruflichen Stationen führten sie von Deutschland über Großbritannien nach Österreich.

Mit ihrer umfassenden Expertise und exzellenten organisatorischen Fähigkeiten übernimmt Bianca eine Schlüsselrolle im Unternehmen und sorgt dafür, dass alle administrativen Prozesse effizient und reibungslos ablaufen. Sie trägt maßgeblich zur Unterstützung und Optimierung des Tagesgeschäfts bei und stellt sicher, dass das Team in einem gut strukturierten Umfeld erfolgreich arbeiten kann. 

Yuki Pape

Yuki Pape sammelte während und nach ihrem Bachelor-Studium am Glion Institute of Higher Education umfassende Erfahrungen in der internationalen Luxus-Hotellerie, mit Stationen in Tokyo und Dubai. Zuletzt absolvierte sie ein Management-Training im Bereich Business Development im Waldorf Astoria Berlin.

Seit September 2024 ist sie Teil des Wiener Teams von mrp hotels und unterstützt sowohl im Asset Management als auch in Strategy & Advisory.
„Die Hotellerie fasziniert mich, weil sie ein echtes People-Business ist und sich individuell auf Gäste einstellt. Besonders spannend finde ich es, Optimierungspotenziale zu entdecken, ohne dabei die Gastfreundschaft aus den Augen zu verlieren.“