Wachstumsmotor Deutschland

Das Wachstum an Hotelübernachtungen in Deutschland ist 2015 stärker als der 5-jährige Durchschnitt ausgefallen. Mitverantwortlich für diese positive Entwicklung waren zu einem wesentlichen Teil internationale Gäste, deren Übernachtungszahlen sich um 5 % auf 79 Mio. gegenüber dem Vorjahr steigerten. Der Inlandstourismus weist ebenfalls eine positive Entwicklung auf – hier sind die Übernachtungen um 2 % auf 357 Mio. gestiegen. Obwohl das Gesamtaufkommen an ausländischen Gästen überproportional gestiegen ist, beträgt der Anteil aber noch immer nicht mehr als 18% des Gesamtaufkommens.

Wie die nachfolgende Grafik verdeutlicht, verzeichneten asiatische Quellmärkte die stärksten Wachstumsraten, allen voran Gäste aus China (+ 26 %), Taiwan (+ 27 %) und den Ländern am Arabischen Golf (+ 18 %).

Besonders rasant ist das Übernachtungszahlenwachstum in den größten deutschen Hotelmärkten. Die Übernachtungszahlen in Berlin (+5,4 %), München (+4,6 %) und Hamburg (+ 4,8 %) sind überdurchschnittlich stark gestiegen. Dies führt, trotz höherer Anzahl an Betten, zu einer verbesserten Auslastung der Gästezimmer wie auch zu gestiegenen Durchschnittspreisen.

In den größten deutschen Hotelmärkten hat in den vergangenen Jahren ein regelrechter Run der Investoren auf Hotelimmobilien eingesetzt. Der Transaktionsmarkt ist im vergangenen Jahr auf fast 4,5 Mrd. Euro gewachsen (Quelle: Colliers); knapp 2/3 davon wurde in den top 7 Hotelstandorten investiert. Der Hotelimmobilienmarkt ist fast ausgetrocknet, frei verfügbare und vielversprechende Produkte sind nicht gerade in der Vielzahl am Markt vorhanden. Nicht zuletzt deshalb sind auch Sekundärdestinationen in den Fokus von Investoren gerückt. Deutlich gestiegene Verkaufspreise sind die Folge, welche von den Investoren häufig mittels höheren Pachten weitergereicht werden (müssen). Sollten sich die erzielbaren durchschnittlichen Zimmerpreise nicht im selben Ausmaß wie die durchschnittlichen erzielten Pachten pro Zimmer erhöhen, ist zu erwarten, dass einige Pächter in den nächsten Jahren unter Druck kommen werden und ihre Pachtverträge nicht im ursprünglich erwarteten Umfang erfüllen können.

Stark verändert hat sich in den vergangenen Jahren die betreibergeführte Hotellandschaft. Da der Pachtvertrag nach wie vor die dominierende Vertragsart am Hotelimmobilienmarkt Deutschland ist und internationale Brands de facto keine Pachtverträge mehr anbieten, hat sich ein rasant wachsender Markt an Pachtgesellschaften gebildet, welche internationale Brands über Franchiseverträge mitbringen. Diese sind in der Lage, dem Eigentümer und den finanzierenden Banken die notwendigen Sicherheiten/Garantien anzubieten als auch die Qualitätsanforderungen für Franchiseverträge mit attraktiven Marken zu erfüllen.

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Bianca Ernst

Bianca Ernst ist seit 2024 Office Managerin bei mrp hotels. Neben einer fundierten Ausbildung in der Hotellerie sowie einem Studium der Hotelbetriebswirtschaft bringt sie umfangreiche Erfahrung aus Führungspositionen in der internationalen Luxushotellerie mit. Ihre beruflichen Stationen führten sie von Deutschland über Großbritannien nach Österreich.

Mit ihrer umfassenden Expertise und exzellenten organisatorischen Fähigkeiten übernimmt Bianca eine Schlüsselrolle im Unternehmen und sorgt dafür, dass alle administrativen Prozesse effizient und reibungslos ablaufen. Sie trägt maßgeblich zur Unterstützung und Optimierung des Tagesgeschäfts bei und stellt sicher, dass das Team in einem gut strukturierten Umfeld erfolgreich arbeiten kann. 

Yuki Pape

Yuki Pape sammelte während und nach ihrem Bachelor-Studium am Glion Institute of Higher Education umfassende Erfahrungen in der internationalen Luxus-Hotellerie, mit Stationen in Tokyo und Dubai. Zuletzt absolvierte sie ein Management-Training im Bereich Business Development im Waldorf Astoria Berlin.

Seit September 2024 ist sie Teil des Wiener Teams von mrp hotels und unterstützt sowohl im Asset Management als auch in Strategy & Advisory.
„Die Hotellerie fasziniert mich, weil sie ein echtes People-Business ist und sich individuell auf Gäste einstellt. Besonders spannend finde ich es, Optimierungspotenziale zu entdecken, ohne dabei die Gastfreundschaft aus den Augen zu verlieren.“