Etwas außerhalb des Fokus der Finanzwelt steht das Wachstum im globalen Tourismus. Der sogenannte CAGR (also quasi der Zinseszins des durchschnittlichen Wachstums) beträgt über die vergangenen 30 Jahre beachtliche 6,5 % pro Jahr und belegt damit, dass Hotellerie und Tourismus eine der am stärksten wachsenden Industriezweige sind. Während sich die weltweiten Marktanteile in der Vergangenheit sehr lange stabil verhalten haben, haben die vergangenen zehn Jahre massive Veränderungen mit sich gebracht. Laut UNWTO hat sich beispielsweise der chinesische Reisemarkt fast verzehnfacht.
Während Chinesen im Jahr 2005 ca. 25 Mrd. Euro für Auslandsreisen ausgegeben haben, geben sie heute ca. 275 Mrd. Euro aus. Das ist beinahe so viel wie “JS-Amerikaner, Deutsche, Franzosen und Briten zusammen ausgeben. Diese Zahlen bestätigen, dass sich auch Hoteliers in der D-A-CH-Region auf die Nachfrage und vor allem die veränderten Reisegewohnheiten und Anforderungen dieser Gäste einstellen müssen. Zweites wesentliches, sehr aktuelles Thema ist der Wegfall des gesamten östlichen (türkischen) und südlichen Mittelmeerraumes als Urlaubsziel. Profiteure sind einerseits die D-A-CH-Region und Länder wie Kroatien, Italien und Spanien.
Der Nachfragedruck wird hier immer stärker. Mit dem Aspekt der Sicherheit zu werben, ist allerdings eine heikle Angelegenheit – München und Nizza beweisen, wie schnell sich im Ernstfall das Blatt wenden kann. Während wir Mitteleuropäer die Geografie und Ursache dieser terroristischen Akte gut einschätzen können, scheren viele Gäste aus Übersee Europa über einen Kamm, was bereits zu größeren Einbrüchen bei den Reisenden aus wichtigen Herkunftsmärkten wie Japan und USA geführt hat.
Artikel von Hospitality Inside