Privatinvestoren checken in Wiener Nobelhotels ein

Weil Zinshäuser wenig Rendite bringen und Büros mit hohen Leerständen kämpfen, entdecken Privatinvestoren den Wiener Hotelmarkt. Der jüngste Deal: Wüstenrot hat das NH Hotel am Rennweg 12a verkauft. Laut Grundbuch heißt der neue Eigentümer Helmut Weiß. Weiß hat laut WirtschaftsBlatt-Informationen mehrere Zinshäuser und soll 17 Millionen Euro für das Vier-Stern-Haus mit 114 Zimmern bezahlt haben.

Dass Privatinvestoren Wiener Nobelhotels kaufen, liegt laut Marktkennern im Trend. So soll hinter der Firma Verny Capital, die 120 Millionen Euro für das vor der Eröffnung stehende Ritz Carlton zahlte, Gerüchten zufolge die im Immo-Geschäft aktive Milliardärin Jelena Baturina stehen. Denn nicht nur Österreicher suchen hierzulande Hotels. Wie Martin Schaffer, Managing Partner des Hotel-Consulters MRP sagt, kaufen derzeit ungarische und russische Privatinvestoren gerne Ferienhotels am Land im Preisbereich zwischen fünf und acht Millionen Euro. EHL Immobilien-Chef Michael Ehlmaier ortet im höheren Preissegment viel Interesse von Käufern aus Deutschland – und speziell im ersten Bezirk von asiatischen, US-amerikanischen und arabischen Investoren.

Die Renditen liegen laut Ehlmaier im ersten Bezirk zwischen 3,75 und 4,25 Prozent und außerhalb der Ringstraße um 5,5 bis 6,5 Prozent. Das ist vergleichbar mit Büroobjekten, die allerdings nur in den seltensten Fällen so langfristig wie ein Hotel vermietet sind. „Die meisten Pachtverträge laufen 15 bis 25 Jahre“, sagt der EHL-Chef. „Das und die Rendite machen Hotels zu einer interessanten Beimischung zu Büro-und Einzelhandelsimmobilien.“

Keine Überhitzung trotz Privatinvestoren auf dem Wiener Hotelmarkt

„Die Preise für Hotels sind in den vergangenen Jahren leicht gestiegen“, sagt Ehlmaier. Eine Überhitzung sieht er nicht: Wien liege in etwa auf dem Preisniveau von München. „Investoren wollen Tourismus-Städte“, sagt er. Auch für jetzt entstehende Objekte im Highend-Bereich wie das Kempinski im Palais Hansen finde sich leicht ein Käufer.

Schaffer sieht ebenfalls keine Sättigung: „Neue Fünf-Stern-Häuser bringen neue Gäste nach Wien“, sagt er. Luxushotels könnten nur dann Probleme bekommen, wenn der Flughafen Wien Verbindungen verlieren würde. Einfache, unsanierte Familienhotels sieht der Experte aber vor schwierigen Zeiten.

Artikel von Andre Exner (Wirtschaftsblatt)

 

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Bianca Ernst

Bianca Ernst ist seit 2024 Office Managerin bei mrp hotels. Neben einer fundierten Ausbildung in der Hotellerie sowie einem Studium der Hotelbetriebswirtschaft bringt sie umfangreiche Erfahrung aus Führungspositionen in der internationalen Luxushotellerie mit. Ihre beruflichen Stationen führten sie von Deutschland über Großbritannien nach Österreich.

Mit ihrer umfassenden Expertise und exzellenten organisatorischen Fähigkeiten übernimmt Bianca eine Schlüsselrolle im Unternehmen und sorgt dafür, dass alle administrativen Prozesse effizient und reibungslos ablaufen. Sie trägt maßgeblich zur Unterstützung und Optimierung des Tagesgeschäfts bei und stellt sicher, dass das Team in einem gut strukturierten Umfeld erfolgreich arbeiten kann. 

Yuki Pape

Yuki Pape sammelte während und nach ihrem Bachelor-Studium am Glion Institute of Higher Education umfassende Erfahrungen in der internationalen Luxus-Hotellerie, mit Stationen in Tokyo und Dubai. Zuletzt absolvierte sie ein Management-Training im Bereich Business Development im Waldorf Astoria Berlin.

Seit September 2024 ist sie Teil des Wiener Teams von mrp hotels und unterstützt sowohl im Asset Management als auch in Strategy & Advisory.
„Die Hotellerie fasziniert mich, weil sie ein echtes People-Business ist und sich individuell auf Gäste einstellt. Besonders spannend finde ich es, Optimierungspotenziale zu entdecken, ohne dabei die Gastfreundschaft aus den Augen zu verlieren.“