Der stärkste Fokus der Marken beim Wachstum liegt derzeit auf ihrem Roll-out in Polen, Russland und Rumänien. Vor allem in diesen drei Ländern sind neben den Haupt- auch die Sekundarstädte wichtig. „Midscale-Produkte wie zum Beispiel Hampton, Doubletree oder ähnliche sind für Sekundarstädte wie Krakau oder Oradea genau richtig, da sie über ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen“, erklärt Martin Schaffer, Geschäftsführer von MRP Hotels, einem Beratungsunternehmen, das auf Hotelimmobilien spezialisiert ist. Das Angebot sei qualitativ besser als das lokale Angebot, liege preislich allerdings deutlich unter den erforderlichen Aufwendungen für Upscale- beziehungsweise Upper-Upscale- Produkte in den Hauptstädten. „Die größte Herausforderung wird es sein, qualifizierte Franchisenehmer zu finden, die in der Lage sind, die Qualität und Brand-Standards zu sichern“, sieht Schaffer die Hürden, vor denen die Hotelketten stehen. Gewachsen wird in dieser Region nach wie vor fast ausschließlich über Management- oder Franchiseverträge. Ausnahme sind mittlerweile etablierte Märkte wie Warschau, wo minimale Garantien erzielbar sind.
Die Expansion der Marken belebt aber auch noch ein anderes Segment. Die Nachfrage der Betreiber nach neuen Projekten war immer vorhanden, nun beginnt auch wieder die Nachfrage nach neuen Projekten durch Investoren. Ein spürbarer Anstieg der Immobiliendeals in Bezug auf Hotels ist bemerkbar. Schaffer: „Nicht nur in Ländern, die krisenbedingt wenig geschüttelt wurden, wie Polen, sondern auch in anderen CEE-Ländern.“ So sehr in den zentral- und osteuropäischen Staaten auch Chancen erkannt werden, das Wachstum wird nach wie vor durch fehlende Finanzierung gehemmt. Einige Länder gelten im Hotelbereich als nicht oder schwierig finanzierbar. Dennoch ist ein gewisses Interesse für Hotel Finanzierungen, zum Beispiel von italienischen Banken, am Balkan erkennbar.
Artikel von Walter Senk (SUCCEED Zeitung)