Der Betreiber wird alle gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen umsetzen und die, die ihm helfen Kosten zu sparen. Bei Maßnahmen, die Zusatzkosten verursachen, reagiert er auf Markt und Nachfrage. Größeren Einfluss als der einzelne Gast haben multinationale Konzerne, wie die Etablierung von Green-Meeting-Policies zeigt. Sie lassen als Tagungsort nur nachhaltige Hotels zu, woraufhin alle internationalen Ketten entsprechende Programme umgesetzt haben.
Eigentümer und Betreiber sind eher beim Bau oder der Renovierung mit Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes konfrontiert. Maßnahmen wie Wärmerückgewinnung und -dämmung, Abfallvermeidung etc. sparen direkt Kosten und werden daher seit Langem umgesetzt.
Investoren achten beim Kauf von Immobilien immer mehr auf Zertifizierungen wie LEED oder Vergleichbarem. Das kann jenach Verwertungsabsicht ein unmittelbarer Anreiz für entsprechende Investitionen sein.
Bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen im Zuge von Renovierungen sind gängige Vertragsmodelle, wie Pachtverträge, oft hinderlich. Beispielsweise ist für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED eine große Investition nötig, die sich aber auch kurzfristig durch Einsparungen bei den Energiekosten rechnet. Bei einem klassischen Pachtvertrag müsste der Verpächter die Investition tragen, die Einsparung kommt jedoch dem Pächter zugute. Erfahrungen aus Renovierungsprojekten, aber auch Neubauten zeigen, dass gerade der Einsatz der LED-Beleuchtung oft daran scheitert. Die Mehr-Investition macht für den Eigentümer nur Sinn, wenn er auch an der Einsparung profitiert. Ähnlich beim Contracting: Dabei investiert ein Unternehmen (Contractor) in die neue Infrastruktur technischer Anlagen und die Investition refinanziert sich über Energieeinsparungen. Da die neue Infrastruktur im Besitz des Contractors steht, die Einsparung dem Pächter zugutekommt, müssen Zusatzvereinbarungen mit dem Eigentümer getroffen werden.
Artikel von Herbert Mascha (Hotelbau)