FF&E, OS&E – Kosten und Einschätzungen

Zuerst zur Definition: Was bezeichnet man als FF&E? Es gibt eine (nicht ganz ernst gemeinte) Definition: Man stelle einen Raum auf den Kopf und alles, was herausfällt, sei FF&E. Auf der anderen Seite ist eine Abgrenzung zum OS&E (Operating Supplies and Equipment) zu treffen. Zum OS&E zählen Dinge wie Bettwäsche, Uniformen, Geschirr, Dekoration, Kleingeräte und Ausrüstung.

Unter FF&E fallen in der Regel Boden und Wandbeläge sowie lose und fest eingebaute Möbel, dekorative Beleuchtung, Vorhänge, Bilder und Dekoration. Bei den meisten Projekten wird die Aufstellung an die Anforderungen des Projekts angepasst. Bei den Bodenbelägen wird nur ein Teppich dem FF&E zugeordnet, Fliesen, Steinboden oder Parkett hingegen dem Bau. In Bädern und Toiletten ist eine Zuordnung zu treffen, ob die Armaturen dem FF&E-oder dem Bau-Budget zuzuordnen sind. Ist das Waschbecken in ein Möbelstück eingebaut, wird es auch meist dem FF&E zugeordnet.

Generell empfiehlt es sich, die Abgrenzung möglichst früh zu treffen, um schon von Anfang an bei einem Projekt eine klare Kostenzuordnung sicherzustellen. Da es zwischen Betreiber und Eigentümer eine Vereinbarung betreffend Erhaltung und Ersatz des FF&E gibt und oft auch Kostenzuschüsse des Betreibers zum FF&E-Budget gemacht werden, ist eine frühzeitige klare Definition notwendig. OS&E wird in der Regel vom Betreiber beschafft. Daher empfiehlt es sich, auch hier schon möglichst früh eine klare Trennung zu treffen.

International existiert kein verbindlicher Standard, was FF&E und OS&E zuzuordnen ist und was nicht. Internationale Interessenverbände wie etwa die ISHC (International Society of Hospitality Consultants) haben solche Aufstellungen entwickelt, die als Grundlage für die projektspezifische Vereinbarung herangezogen werden können. Fragestellungen, die in oben genannten Abgrenzungen nicht behandelt werden, sind steuerliche, eigentumsrechtliche und ersatzverpflichtende.

Vorsicht: Kosten schätzen

Ebenfalls von größter Bedeutung ist es, die Kosten für FF&E schon zu Beginn eines Projekts zu schätzen. Einerseits stellt das die Grundlage für die Innenarchitekten dar, andererseits wird so auch sichergestellt, dass genügend Mittel für eine entsprechende Ausstattung des Hotels vorhanden sind. Durch die immer stärker werdende Differenzierung der Hotelprodukte ist es schwierig, allgemein gültige Richtwerte zu definieren. Eine Unterscheidung nach Kategorien erscheint nur in Bezug auf die erzielbaren Zimmerraten sinnvoll. Da die Kosten erwirtschaftet werden müssen, ist es weniger relevant, ob es sich um ein Boutiquehotel oder ein standardisiertes Produkt handelt.

Die Daten in den folgenden Tabellen beziehen sich auf vollständige Renovierungen, können aber auch für die Schätzung der Kosten von Neubauten herangezogen werden. In den Kosten für die vollständige Renovierung sind auch Malerarbeiten und geringfügige Ausbesserungen enthalten. Die Tabelle zeigt die Verteilung der Renovierungskosten auf Zimmer, Lobby, Restaurant und Bar, Veranstaltung und Fitness. Als Richtwert für die Ausstattungskosten (FF&E) können die Daten der folgenden Tabelle angenommen werden. Die Daten sind Erfahrungswerte von unterschiedlichen Projekten, die MRP hotels in den letzten Jahren bearbeitet hat.

Artikel von Herbert Mascha (Hotelbau)

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen

Bianca Ernst

Bianca Ernst ist seit 2024 Office Managerin bei mrp hotels. Neben einer fundierten Ausbildung in der Hotellerie sowie einem Studium der Hotelbetriebswirtschaft bringt sie umfangreiche Erfahrung aus Führungspositionen in der internationalen Luxushotellerie mit. Ihre beruflichen Stationen führten sie von Deutschland über Großbritannien nach Österreich.

Mit ihrer umfassenden Expertise und exzellenten organisatorischen Fähigkeiten übernimmt Bianca eine Schlüsselrolle im Unternehmen und sorgt dafür, dass alle administrativen Prozesse effizient und reibungslos ablaufen. Sie trägt maßgeblich zur Unterstützung und Optimierung des Tagesgeschäfts bei und stellt sicher, dass das Team in einem gut strukturierten Umfeld erfolgreich arbeiten kann. 

Yuki Pape

Yuki Pape sammelte während und nach ihrem Bachelor-Studium am Glion Institute of Higher Education umfassende Erfahrungen in der internationalen Luxus-Hotellerie, mit Stationen in Tokyo und Dubai. Zuletzt absolvierte sie ein Management-Training im Bereich Business Development im Waldorf Astoria Berlin.

Seit September 2024 ist sie Teil des Wiener Teams von mrp hotels und unterstützt sowohl im Asset Management als auch in Strategy & Advisory.
„Die Hotellerie fasziniert mich, weil sie ein echtes People-Business ist und sich individuell auf Gäste einstellt. Besonders spannend finde ich es, Optimierungspotenziale zu entdecken, ohne dabei die Gastfreundschaft aus den Augen zu verlieren.“