Die neuesten Trends im Food & Beverage Bereich

mrp hotels hat die neuestens, teils durch Corona beschleunigte, Trends im Food & Beverage Bereich zusammengefasst. Die aktuellen Themen unter den Stichwörtern: The New Normal, Veganism on the rise, die Vending Machine, der Hotel-(Web)Shop, Food Waste und E-Food.

The New Normal

Die Krise hat das Essen wieder näher an die Menschen herangeführt. Es wurde sich wieder mehr Zeit für Mahlzeiten genommen und häufig das Essen als „Highlight“ des Tages angesehen. Hier ist vor allem das Thema Nachhaltigkeit im ökologischen und sozialen Sinne zu einem neuen Qualitätskriterium geworden. Dies wurde in einer Umfrage aus dem letzten Jahre bestätigt.

So gaben 69% der Befragten in einer Umfrage 2020 an, dass sie bevorzugt regionale Produkte kaufen. Dies entspricht einem Anstieg von rund 14% im Vergleich zu 2013. Auch wurden im Jahr 2020 mehr faire Produkte nachgefragt. Ein Plus von 25% der Konsumenten schätzt diese mehr als noch 2013. Ebenfalls sind die Umsätze von Bio-Lebensmittel um ca. 23% im Vergleich zum Vorjahr 2019 gestiegen. Zuletzt achten 41% der Befragten beim Kauf auf Nachhaltigkeit, was einem Wachstum von 20% im Vergleich zu 2016 entspricht.

Umfrageergebnisse basieren auf einer Umfrage der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren.

Veganism on the rise

Immer mehr Menschen achten bewusst auf eine fleischfreie oder fleischreduziertere Ernährung. Das veränderte Bewusstsein ist vor allem auf den Klimawandel und die globale Erwärmung zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Erderwärmung wird oft auf die schädliche Fleischproduktion aufmerksam gemacht und das Potential, welches eine nachhaltige Ernährung mit sich bringt, etwas für das Klima zu tun.

Die bewusste fleischreduzierte Ernährung bestätigte eine kürzliche erhobene Umfrage bei der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Foods. 42% der Deutschen gab an ihren Fleischkonsum bewusst zu reduzieren, indem sie sich vegetarisch, vegan, pescetarisch oder flexetarisch ernähren.

Auch die „Veganuary“ Kampagne, welche ihren Ursprung in Großbritannien hat und zur veganen Ernährung im Monat Januar ermutigt, hat von dieser Entwicklung profitiert. Mit insgesamt 582.532 Anmeldungen hat die Kampagne im Jahre 2020 doppelt so viele Anmeldungen als noch im Vorjahr erzielen können.

Weitere „Beweise“ gibt es von Seiten Lieferando, einem Food Delivery Service. So wurden in Hamburg 166% mehr vegane Gerichte im Jahr 2020 bestellt als noch im Vorjahr. Neben Hamburg wurden solche Entwicklungen auch in anderen Großstädten wie Wien, Berlin und München vernommen.

Vending Machine

Die „Vending Machine“ bietet die Möglichkeit die klassische Minibar durch einen modernen Verkaufsautomaten zu ersetzen. Nicht zuletzt aufgrund des großen Fachkräftemangels in der Hotellerie und Gastronomie hat das Konzept an Beliebtheit gewonnen. Anzumerken ist, dass vor allem Lifestyle Produkte von diesem Konzept profitieren (ggü. Upper Upscale oder Luxury Produkten), so ist das Produkt keine „one-way fits all“ Lösung.

Neben den Vorteilen für das operative Tagesgeschäft im Hotel bietet die Vending Machine auch Komfort für die Hotelgäste. So wird das Bedürfnis der Gäste nach Flexibilität bedient und eine Versorgung rund um die Uhr sichergestellt. Für das Hotel bedeutet die Vending Machine vor allem eine Kostenersparnis bezüglich der Infrastruktur im Zimmer und des Gesamtpersonalaufwandes. Des Weiteren wird die Vending Machine vom Gast als kostengünstiger empfunden im Gegensatz zu einer Minibar, was in einer höheren Kaufbereitschaft resultiert.

Das vermutlich bekannteste Beispiel einer Vending Machine ist im London’s Bankside Hotel zu finden. Hier haben Gäste die Möglichkeit neben Champagner und Tom Ford Sonnenbrillen auch einen „Platzhalter“ Verlobungsring zu kaufen.

Hotel (Web)-Shop

Aufgrund der Schließungen der Hotelbetriebe, wurden viele Initiativen geschaffen, um dennoch Umsätze zu generieren und für Kunden da zu sein. Erste Webshops wurden umgesetzt um auch in Zeiten einer Krise einen zuverlässigen Revenue-Stream zu generieren. Darüber hinaus ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass neue Produkte vor allem in der entspannten Atmosphäre im Hotel getestet und den Kunden vorgestellt werden. Im Retail werden Hotels aufgrund ihrer Service Exzellenz schon jetzt als die Retail Experten der Zukunft angesehen. Neben einem klassischen Produktsortiment bietet ein Hotelshop die optimale Plattform Hoteleigenmarken, als Erinnerung an einen erholsamen Urlaub, zu verkaufen.

Im Schnitt trägt der Hotelshop in einem Resort- bzw. Ferienhotel 5-10% des jährlichen Gesamtumsatzes bei. Das Hotel sollte im eigenen Shop den Fokus auf den Verkauf von gleich positionierten Produkten und Eigenmarken legen.

Genuss ist seit der Corona-Krise noch weiter in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt und die Bereitschaft etwas mehr Geld auszugeben ist gestiegen. Vor allem eine gute Flasche Wein bei einem Abendessen wird sehr geschätzt.

Food Waste

Insgesamt werden weltweit jährlich 88 Millionen Tonnen Nahrungsmittel verschwendet. Dies entspricht 20% aller produzierten Lebensmittel. Runtergerechnet auf eine einzelne Person entspricht dies 173 kg Lebensmittelverschwendung auf das Gesamtjahr gesehen.

Hier hat die Corona bedingte Reservierungspflicht im Restaurant und der vorwiegende Tischservice einen positiven Beitrag geleistet, da vor allem bei einem Buffet ca. 20-30% mehr Food Waste produziert wird im Gegensatz zum Tischservice.

Welche Strategien kann man in der Hotellerie und Gastronomie entwickeln, um diesem Food Waste entgegenzuwirken?

Reservierung Only – Konsumation im Restaurant ist nur mit einer vorhergehenden Reservierung möglich. Dies ermöglicht eine genaue Kalkulation der Essensmenge und notwendiger Lebensmittel. Der Food Waste kann so unter 5% gehalten werden.

Pay what you eat – Im Gegensatz zum Buffet werden nur bestellte Speisen dem Gast serviert. Dies resultiert in 20-30% weniger Food Waste in der Operative, benötigt jedoch geschultes Personal. Der Tischservice ist auch aufgrund eines generell höheren Umsatzes bei Restaurants beliebt, da zusätzliche Speisen und Getränke durch ein geschicktes Upselling an den Gast verkauft werden.

Family Style – Gerichte werden zum Teil in die Tischmitte platziert und Nachservice gibt es auf Nachfrage. Auch hier ist wie beim Buffet weniger Servicepersonal notwendig und eine hohe Personenanzahl kann so serviert werden. Des Weiteren bietet Family Style ein gemeinsames Erlebnis am Tisch, ohne den Zwang aufstehen zu müssen wie beim Buffet.

E-Food

E-Food bezieht sich auf eine Revolution des Food Markets, welche den Konsumenten in den Mittelpunkt rückt und empowered. Vor allem dienen neue Apps hier als Ermächtigungs-Tools für den Konsumenten. Durch die Corona Krise und das Bedürfnis Geschäfte möglichst „kontaktlos“ abzuhalten, haben vor allem technologieaffine Konzepte profitiert, welche auf den Trend Digitalisierung setzten.

Wesentliche Beispiele dieses Erfolges sind „Hello Fresh“ und „Gorillas“:

1.108,5 Millionen weltweiten Umsatz hat „Hello Fresh“, ein Meal-Kits Lieferant, im letzten Quartal 2020 erzielt. Vor allem durch die Corona-Krise hatte das Unternehmen mehr Bekanntheit erfahren, und konnte den Umsatz deutlich von 511,8 Millionen im Jahr 2019 steigern. Vor der Krise waren Foodboxen ein absolutes Nischenprodukt. Mittlerweile bieten viele Sterneköche und Restaurants dieses alternative Speisenangebot, bei welchem Speisen vorgekocht werden und einfach daheim fertig zu kochen sind, an.

1 Milliarde ist die Food Delivery App „Gorillas“ nach einem Jahr an der Börse wert. Dies entspricht dem „Einhorn Status“, einer bekannten Börsenbewertung von Start-Ups. Nie zuvor hat in Deutschland ein Start-Up Gründer eine solche Bewertung in so kurzer Zeit erreicht.

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