Die aktuelle Zinsentwicklung und ihre Auswirkungen

Federal Reserve

Zur Bekämpfung der Inflation werden aktuell die Leitzinsen in den USA durch die FED (= Federal Reserve System) angehoben. Die FED hob den Leitzins Anfang Mai 2022 um 0,5% und im Juni um 0,75% – so viel wie zuletzt im Jahr 1994. Vom „Nullzinsniveau“ sind neue Ziele zwischen 3% und 4% bis 2023 genannt worden.

Grund für die höhere Inflation sind nicht zuletzt die anhaltenden Lieferengpässe, der Materialmangel sowie die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise. Höhere Zinsen sollen das Geld teurer machen und damit die Konsumlaune der Verbraucher bremsen. Weniger Nachfrage führt dazu, dass Preise nicht weiter erhöht werden, sondern eher reduziert werden müssen, um den Verkauf anzukurbeln. Dadurch soll das allgemeine Preisniveau sinken. Hier besteht also die Gefahr einer Bremsung der Konjunktur.

Wenn darüber hinaus Unternehmen weniger Absätze tätigen können, benötigen sie weniger Arbeitskräfte, wodurch die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer geschwächt wird.

Im Zusammenhang mit dem Fed Zinsentscheid stellt die Notenbank auch ihr Wertpapierkaufprogramm ein, welches in der Pandemie gestartet wurde. Damit strafft die Notenbank ihre Geldpolitik weiter.

In der EU befeuern außerdem aktuell weitere Spannungen zwischen Europa und Großbritannien sowie die Ukraine Krise die allgemeine Unsicherheit

Experten nehmen an, dass am 21. Juli auch vom Rat der EZB eine Zinserhöhung verkündet werden dürfte. Da Banken mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Zinswende kommen wird, haben sie die Zinsraten für Baukredite bereits empfindlich erhöht. Im Gegensatz zu den USA haben die meisten bereits abgeschlossenen Immobilienkredite in Deutschland jedoch eine mehrjährige Zinsbindung. Wer also bereits eine Immobilie besitzt und diese abbezahlt, wird zumindest kurzfristig eher keine allzu dramatischen Auswirkungen spüren.Mit Auslaufen der Zinsbindung, die häufig fünf oder zehn Jahre gilt, werden das auch Immobilienbesitzer zum Teil empfindlich zu spüren bekommen.

Generell hat sich gezeigt, dass die steigende Inflationsangst in der Bevölkerung eher für eine zusätzliche Nachfrage nach Immobilien sorgt. Steigende Zinsen und steigende Baukosten beziehungsweise Rohstoffmangel führen darüber hinaus zu Preiserhöhungen bei Bestandsimmobilien. Es ist also nicht zu erwarten, dass Hotelimmobilien durch höhere Zinsen billiger werden.

In den meisten Pachtverträgen wird die Verbraucherpreisentwicklung nur zu 75-90% mitgenommen, wodurch Druck auf die Vermieter entsteht. Bis sich der Markt beruhigt entsteht dadurch eine Chance für risikofreudigere Investoren mit Managementverträgen.

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