„Ausländische Investoren lieben Amsterdam“

Amsterdam ist ein gutes Pflaster für die Hotellerie. 2015 wurden 12,5 Millionen Nächtigungen verzeichnet, heuer sollen es noch mehr Touristen werden. „Amsterdam ist sicher einer der Top-Hotelmärkte in Europa“, sagt Martin Schaffer vom Beratungsunternehmen MRP Hotels. Das Verhältnis zwischen Leisure- und Businessgästen sei fast ausgewogen. Zudem profitiere Amsterdam von seiner Lage in Europa, seiner Krisenresistenz und seiner Sicherheit: „Ausländische Investoren lieben Amsterdam.“

An dem Kuchen wollen auch Österreicher mitnaschen: Die UBM Development AG etwa baut mit dem lokalen Entwickler Aedes Real Estate an einem Hyatt Regency mit 211 Zimmern auf einem der letzten großen Grundstücke in der Innenstadt. Bis Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden. Die Fassade des einstigen Kinderspitals musste erhalten bleiben, so lautete die Auflage der Stadt.

Die Barrieren für Entwickler sind im historischen Stadtzentrum allgemein hoch, wie ein Hotelmarktbericht vom Beratungsunternehmen HVS aus dem Vorjahr bestätigt: In den letzten acht Jahren wurden demnach nur fünf Hotel-Neuentwicklungen in der Innenstadt genehmigt. Mittelfristig werde es zudem wohl auch keine weiteren Genehmigungen geben.

Leerstehende Bürogebäude

Während so im Stadtzentrum eher hochpreisige Hotels entstehen, würden sich Neuentwicklungen von preiswerten Hotels eher auf Gegenden außerhalb des Stadtzentrums konzentrieren, so Schaffer. Dort werden beispielsweise oft leerstehende Bürogebäude umgenutzt.

Das wiederum ruft laut HVS Marktbericht Kritiker auf den Plan, die befürchten, dass außerhalb des Zentrums, in Gegenden die Touristen nicht interessieren, viel zu viele Hotelzimmer entstehen. In zentraler Lage, wenn auch nur für eine überaus zahlungskräftige Klientel, entsteht in den nächsten drei Jahren ein Luxushotel im ehemaligen Justizpalast. Die Luxus-Kette Rosewood Hotels hat den 20.000 Quadratmeter großen Bau in bester Lage an der Prinsengracht vergangenen Herbstum 61,3 Millionen Euro gekauft. 140 Zimmer sollen hier entstehen. Das Hyatt Regency soll in den nächsten Monaten verkauft werden. Mit „sechs bis sieben“ Interessenten sei man bereits im Gespräch so UBM-Vorstandschef Karl Bier: „Wir rechnen mit einem interessanten Verkaufspreis.“ Auch weil das Hotel über 38 Garagenplätze verfügen wird – eine Seltenheit in Amsterdam. Seit vergangenem Sommer seien die Verkaufspreise im Hotelsegment zudem noch einmal um zehn Prozent gestiegen, schätzt Bier. Und derzeit sei kein Ende des Positivtrends abzusehen. Die UBM schaue sich derzeit auch außerhalb des Hotelsektors in Amsterdam um. Fix sei aber noch nichts. Die Reise nach Amsterdam erfolgte auf Einladung der UBM.

Artikel von Franziska Zoidl (derstandard.at)

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Yuki Pape

Yuki Pape sammelte während und nach ihrem Bachelor-Studium am Glion Institute of Higher Education umfassende Erfahrungen in der internationalen Luxus-Hotellerie, mit Stationen in Tokyo und Dubai. Zuletzt absolvierte sie ein Management-Training im Bereich Business Development im Waldorf Astoria Berlin.

Seit September 2024 ist sie Teil des Wiener Teams von mrp hotels und unterstützt sowohl im Asset Management als auch in Strategy & Advisory.
„Die Hotellerie fasziniert mich, weil sie ein echtes People-Business ist und sich individuell auf Gäste einstellt. Besonders spannend finde ich es, Optimierungspotenziale zu entdecken, ohne dabei die Gastfreundschaft aus den Augen zu verlieren.“